Angie Angel

Sie wird während einer Friesen-Sternfahrt bei Norddeutschland, gleich rechts um die Ecke, geboren.
Ihre Kindheit verbringt sie mit ihrer ersten Liebe, dem Walross Antje. Sie ist siebzehn, blond und verliebt und zieht daher in die verwegene Großstadt Kabeljau-City. Nach einem Jahr ist sie reif für eine große Reise. Eine Laufmasche im Strumpf deutet ihr nach Mönchengladbach. Kurz nach ihrer ersten Menstruation entdeckt sie hier ihre künstlerische
Ader und erkämpft sich einen Platz im Schauspielhaus.

Angie ist überglücklich und nimmt Ballett- und Gesangsunterricht. Vergeblich. Angie bleibt am Garderobenhaken hängen. Die Bühne ist besetzt. Dafür ist noch ein Platz im Zug nach Düsseldorf frei. Ihr Koffer ist voller Hoffnung. Ihr Herz ist voller Melancholie. Sie tanzt vor Glück, bis sie keine Wahl mehr hat. Dann wird sie Modell für eine aufblasbare Puppe bei Beate Uhse, bis sie wieder keine Wahl hat. Sie gewinnt einen internationalen Häkelwettbewerb (Kür-, Pflicht- und Ausdruckshäkeln). Mit der Zeit wächst ihr die Wolle auch aus den Schienbeinen.

Angie lernt, dass die Zukunft rosarot ist und kommt zu den Kultr(r)etten. Ohne Moral und Sitte zu missachten, steht sie plötzlich auf der Bühne. Ihre Einsamkeit hat ein Ende als sie Christel Christmas kennen lernt, ein Sonnenschein mit dicken schwarzen Stoppeln auf den Beinen. Seit dem summen sie ihre Chansons voller Sehnsucht gemeinsam. Als Zeichen ihrer bedingungslosen Zuneigung trägt sie manchmal parfümierte Slipeinlagen. Gegen Fußschweiß.